Anmerkungen zur Rolle von Kommunalverwaltungen im »Dritten Reich«

In einem einzigartigen Akt der Selbstanpassung behaupteten sich 1933 Verwaltungen durch blitzartig vollzogene Selbstgleichschaltung. Vor dem Erfahrungshorizont der Revolution von 1918/19 galt der Stabilisierung des Staates höchstes Augenmerk, obgleich offensichtlich eine Diktatur aufzog. Die neuen NS-Machthaber benötigten weder eine parasitäre Personalpolitik noch ideologischen Druck, um Kommunalverwaltungen deutschlandweit zur Mitarbeit im polykratischen NS-Staat zu bewegen. Kooperation, nicht Konfrontation stand auf der Tagesordnung. Aus purem Machterhalt kooperierten die alten Funktionseliten mit den »neuen Herren«. Hand in Hand arbeiteten sie bei der Errichtung einer auf rassistischen und vormodernen Grundlagen bestehenden Volksgemeinschaft »dem Führer entgegen«. Um angesichts des hemmungslosen Wucherns von neuen NS-Institutionen nicht vom Geschäftsgang der Macht ausgeschlossen zu werden, entwickelten Verwaltungen Initiativen »von unten«. Durch Adaption ideologischer Zielvorgaben trugen sie zur Radikalisierung der NS-Politik nicht unwesentlich bei, wie das Fallbeispiel Konstanz belegt.

14,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783879408320
Produkttyp Buch
Preis 14,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Klöckler, Jürgen
Verlag Uvk Univers.-Vlg Konstanz
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2012
Seitenangabe 39
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben