Aura und Anschauung

Walter Benjamin entwickelt seinen Begriff der Aura ab 1930 im Kontext einer historisch-materialistischen Wahrnehmungslehre, deren Fundamente er in der frühen Sprachtheologie von 1916 gelegt hat. Demnach zeichnet sich die ursprüngliche, paradiesische Wahrnehmungssituation als »Anschauung« durch die reine Übersetzung der »Sprache der Dinge« in die menschliche Sprache aus. Ist die Reinheit dieser Übertragung nach dem sprachlichen Sündenfall in der gewöhnlichen, begrifflich vermittelten Wahrnehmung nicht mehr gegeben, so ist Anschauung - als Aura - auch im nachadamitischen Zeitalter möglich: zum einen in kontemplativen Naturerfahrungen, zum anderen realisiert durch spezifische künstlerische Praktiken. Daher liegt der Konvergenzpunkt der verschiedenen Aura-Definitionen in Benjamins Anschauungskonzept, gründend in einer materialistisch-theologischen Medien- und Wahrnehmungsontologie.

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Artikelnummer 9783793099468
Produkttyp Buch
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Autor Berger, Demian
Verlag Rombach Verlag KG
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Erscheinungsjahr 2019
Seitenangabe 116
Sprache ger
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