Das Ende der Suche nach dem verlorenen Samowar Buchkatalog

Zu Beginn seines, aus fast selbständigen Episoden sich allmählich entwickelnden Romans schaufelt im Keller des Moskauer Stadtpalais' der polnische Fürst Rodiniec sein eigenes Grab, während das revolutionäre Exekutionskommando sich mit den fürstlichen Weinen betrinkt. Rodiniec entkommt und lebt mit seiner Familie fortan in Litauen, betreibt eine Art kleinen Grenz verkehr, sprich Waren-Schmuggel, und weiß bei Kirche und weltlicher Obrigkeit behebt zu sein. Im zweiten Weltkrieg zieht er mit einer Suite von Schutzbefohlenen nach Deutschland und regiert seither m einer Kate. Den Exilgenerationen der Väter und Söhne folgt die dritte, die sich zur sogenannten Leistungsgesellschaft bekennt. Frankfurt, monströse Stadt, in ihr Fancy Cars, Autofirma für höchste Ansprüche, sind Sammelbecken für die betriebsamen scheintätigen Zeitgenossen des Romans. Rodiniec trug Polen in jedes Land, blieb Fürst in der Kate. Die Jungen haben keinen Halt in sich, sie sind Mitläufer im Gelderwerb oder einer Ideologie. Nach einem verlorenen Samowar suchen sie nicht. Beim Gang in die Vergangenheit könnten sie ihrer Gegenwart begegnen. Anders die Hauptpersonen des Romans. Dom John, Sohn eines Freundes des Fürsten, wägt Kindheitserlebnisse und Frankfurter Erlebnisse gegeneinander ab und meint, daß das Frühe das Bessere gewesen sei und daß er es wiederfinden müsse. In Podgora, einem alten und neuen Städtchen an der jugoslawischen Küste, das zum Symbol und Brennpunkt der antithetischen Geschichte wird, findet er mit Hilfe einer hellsichtigen Hexe zur Einsicht, daß eine Sehnsucht sich nicht erfüllen muß, um positiv erlebt zu werden.