Der Kampf Um's Recht (Classic Reprint)

Excerpt from Der Kampf Um's RechtIch übergebe dem Publikum hiermit die zweite Au¿age meiner kleinen Schrift über den Kampf um's Recht. Dieselbe besteht bis auf die Berichtigung eines Druckfehlers auf S. 17 in einem blossen Wiederabdruck des Satzes der ersten Au¿age, den die Verlagsbsndlnng in der Hoffnung, dass in nicht zu langer Zeit eine neue Au¿age nöthig werden dürfte, hatte stehen lassen. Wenn ich meinerseits mich mit diesem unveränderten Abdruck einverstanden erklärt habe, so liegt der Grund davon darin, dass ich den Inhalt meiner Schritt nach wie vor aufrecht erhalte, indem die Bedenken und Anstände über die von mir verfoehtenen Ansichten, welehe theils in ö¿'entlicben Blättern theile auf dem Wege persönlicher Mittheilnng gegen mich ausgesprochen sind, meine Ueber zeugung in keiner Weise erschüttert haben. Ich warte ah, ob dieselben eine Gestalt annehmen werden, welche eine Abwehr meinerseits nöthig macht, bis jetzt habe ich zu letzterer keine Veranlassung, denn die Einwend. Ungen, die bis jetzt zu meiner Kunde gekominen sind, kann ich einfach damit sbtbnn, dass es mir nie in den Sinn gekommen ist, dem Streit und Unfrieden als solchem das Wort zu reden, wofür ich auf die Ans¿1hmgen auf S. 28 u. Fol., insbesondere anf bezngnehmen kann, sondern dass ich sehr bestimmt und genau die Voraus setzungen bezeichnet habe, unter denen ich das Einstehen der Person für ihr gutes Recht als einen Akt persönlicher Selbsterbslhmg erfordere. Dass die Bethätignng dieser von mir postnlirten Gesinnung für unser Rechtsleben die Gefahr einer Vermehrung der Prooesse in sich schliesse, würde mich, wenn es in Wahrheit zu besorgen stünde, an'sich noch nicht irre machen, denn es scheint mir doch immerhin wünschensweriber, dass das Recht triam phirt, wenn auch um den Preis eines Proeesses, _ als dass der Proeess unterbleibt, aber das Unrecht siegt. Eine Amputation ist gewiss ebensowenig eine Annehmlichkeit wie'ein Process, aber wo sie nötbig, immerhin noch besser als der kalte Brand und der Tod, und mit dem selben Recht, mit dem man mir einwenden könnte Deine Theorie vermehrt die Zahl der Processe, könnte man die relativ grössere Zahl von Amputationsfiillen, die sich fiir unsere heutigen Kriege im Vergleich zu denen früherer Jahrhunderts und wilder Völker con statiren lässt, der heutigen Chirurgie zum Vorwurf an. Rechnen. Amputationen und Pr0eesse sind Mittel zum Zweck, wo sie nötbig sind, ist es immer noch besser, sieh zu ihnen zu enhcbliessen, als aus Angst vor ihnen sein Leben und sein gutes Recht preisgeben. Die Auf gabe kann nicht sein, sie selber, wo sie einmal geboten sind, zu vermeiden, sondern einmal den Anlässen zu ihnen möglichst vorzubeugen und zweitens die Voraus setzungen, unter denen sie indicirt sind, wissenschs¿lich genau festzustellen. Letzteres hat meine Schrift ver sucht, daneben aber glaubt sie auch der ersteren Blick sieht gerecht geworden zu sein, denn gerade diejenige Gesinnung, welche sie predigt: das muthige Einstehen fiir das eigene Recht ist die wirksamste' und sicherste Garantie gegen die Willkühr, und ich lebe der Ueberzengo ung dass die allgemeine und energische Betbätigung derselben, weit entfernt, die Zahl der Unrechts¿tlle und damit der Processe und Anlässe zu vermehren, dieselbe umgekehrt vermindern dür¿e.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com

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Artikelnummer 9780366858507
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Jhering, Rudolf Von
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2018
Seitenangabe 106
Sprache ger
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