Der Komplize

Hier sitzt er, der Erzähler, im Alter von fünfundfünzig Jahren, auf der Bank im Garten einer kleinen Nervenheilanstalt. Vor Jahresfrist wurde er zur zwangsweisen Behandlung eingeliefert, doch diese Maßnahme, diese Form einer Endstation, ist ihm gar nicht unwillkommen gewesen. Er denkt über seine Geschichte nach: Jugend, Heirat, Verhaftung, die Teilnahme am Krieg: als Soldat, Partisan, Gefangener, Spion, sowjetischer Offizier und Sieger, als Propagandist nach dem Krieg, in der Zeit des Deliriums im Jahr 1949, Mitwirkender am Ausbau der totalen Macht, als Chef der Politischen Polizei. Hier endet der Aufstieg, der Weg führt in die Folterkammer, zum Todesurteil. In den sechziger Jahren beginnt er mit gesellschaftlichen Forschungen, seine Position festigt sich, das Leben wird angenehm, er reist ins Ausland. Seine Arbeit aber zieht die Aufmerksamkeit der Geheimpolizei auf sich, nach der Haussuchung folgt die Verhaftung. Die alles überdenkt er.

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