Der Staat und die Katholische Kirche im Grossherzogthum Baden Buchkatalog

Excerpt from Der Staat und die Katholische Kirche im Grossherzogthum Baden: Seit dem Jahre 1860 Auch anderen Staaten sind die kirchlichen Conflicte nicht erspart worden. Oesterreich hat mit seinem Clerus einen Kampf durchzufechten, der an Erbitterung den badischen übertrifft, und der mächtige Kaiserstaat musste es erleben, dass seine Gesetze von kirchlicher Seite für , , nichtig" erklärt wurden. Baiern hat einen Schulstreit erfahren, der den dortigen Staatsleitern den Charakter des badischen wohl verdeutlichen mochte. Württemberg hat eine Verdächtigung seiner kirchlichen Bildungsanstalten erlitten, welche dem Bischof von Rottenburg das Leben kürzte, und nur in Folge der späteren concessionen der römischen Curie nicht zu gewaltsamen Aeusserungen des staatshoheitsrechtes geführt hat. Und endlich selbst Preussen, welches von fast allen europäischen Staaten der Kirche den grössten Spielraum gewährt, hat bei Gelegenheit seiner Bischofswahlen Seitens der römischen Curie eine ebenso schonungslose wie widerrechtliche Behandlung zu erfahren gehabt, und sieht seine theologischen Facultäten durch Acte der geistlichen Willkür brach gelegt. Selbst von treuen Gliedern der katholischen Kirche wird der Staat auf die ihm drohenden Gefahren aufmerksam gemacht, und die deutschen Politiker beginnen einzusehen, dass es mit grossen Principien und Schlagworten, wie Freiheit der Kirche, nicht gethan ist, dass eine strenge Regulirung der staatlichen und kirchlichen Grenzen in ernster Arbeit zu vollziehen ist, und dass der Staat mit unverrückbarer Zähigkeit auf seinem Gebiete ausharren muss, festen Fusses allen kirchlichen Uebergriffen trotzend. Die Kirche soll keinen Staat im Staate bilden, sondern unter der Hoheit des Staates stehen! About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.