Die coniuratio als Grundlage der Universitäten um 1200 - eine alte Form der Gruppenbildung in Europa Buchkatalog

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, 7, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieser Facharbeit steht unter anderem die Betrachtung der universitas magistrorum et scholarium um 1200. Zunächst soll dieser Zusammenschluss von Menschen aus sozialgeschichtlicher Sicht vorgestellt werden. Das erfolgt anhand der Beantwortung der Fragen "Was ist eine Universität?" und "Was waren die Bedingungen für ihre Entstehung?". Wie auf den folgenden Seiten noch eingehender beschrieben werden wird, bildet die geschworene Einung, die coniuratio, die Grundlage für die universitas. Deshalb erscheint es notwendig, den Begriff der coniuratio in einem nächsten Schritt näher zu erläutern. Dem schließt sich die Nachzeichnung der Entstehung der Pariser Universität als Form der Schwureinung an. Danach soll mithilfe der Quellen verdeutlicht werden, dass es sich bei der Universität als geschworene Einung nicht um ein Novum, sondern um einen älteren Typus der Gruppenbildung in Europa handelt. Ziel dieser Arbeit ist es, ausgehend von den eben genannten vier Quellen und vom zentralen Begriff der coniuratio, Antworten auf die Fragen "Wie kam es zu derartigen Bewegungen in der Bevölkerung, wo und wann setzten sie ein und was waren die Beweggründe der Initiatoren?" zu finden. Von grundlegender Bedeutung für die Beurteilung Quellen ist, dass sie keine Selbstzeugnisse der Gilden darstellen. Die Informationen über die geschworenen Einungen sind den Aussagen ihrer Gegner zu entnehmen. Diese Texte verfolgten das Ziel, die Schwureinungen in ihrer Bedeutung zu beschränken, die Tätigkeit ihrer Mitglieder einzuengen oder sogar die Gilden zu beseitigen. Dies führt zu methodischen Konsequenzen bezüglich des Vorgehens in dieser Arbeit: Die "Wirklichkeit" muss aus den negativen, verzerrenden Äußerungen herausgearbeitet werden.