Die gestaltende Kraft von Sprachbildern und Metaphern

Es zählt zu den Gemeinplätzen der sozialwissenschaftlichen Forschung, dass politische Wirklichkeit sozial konstruiert ist. Wenig wissen wir hingegen darüber, wie politische Wirklichkeit entsteht, insbesondere wie Sprache bewirkt, dass etwas zu einer allgemein akzeptierten politischen Wirklichkeit wird. In Anknüpfung an die bisherige konstruktivistische Forschung rekonstruiert der Band auf methodisch innovative Weise den Gebrauch von Sprachbildern und Metaphern im deutschen Diskurs über den EU-Verfassungsvertrag. Durch die quantitative und qualitative Extrapolation des metaphorischen Europavokabulars lassen sich nicht nur signifikante Veränderungen in den Diskursen der bundesdeutschen Parteien offenlegen, sondern die Einzelmetaphern lassen sich auch zu machtvollen handlungsleitenden Narrativen verdichten. Dass die europäische Verfassungsfrage vor allem eine Frage der demokratischen Legitimation und europäischen Identität, des politischen Gestaltungswillens und der Finalität Europas ist, scheint dabei wenig überraschend. Dass die Frage der Konstitutionalisierung Europas aber auch und gerade ein Diskurs über neue Grenzziehungen und die partielle Schließung »offener Staatlichkeit« ist, kann hingegen als das eigentlich »Neue« in der deutschen Europapolitik angesehen werden.

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Artikelnummer 9783531169415
Produkttyp Buch
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Einband Europa : Politik, Zeitgeschichte, Verfassung, Political Science, Literature, Cultural and Media Studies, Political science & theory, Political science and theory, Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Noch nicht erschienen, Juni 2023
Autor Schieder, Siegfried
Verlag VS Verlag für Sozialwissenschaft
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2023
Seitenangabe
Sprache ger
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