Ein Jahrhundert Französischer Malerei (Classic Reprint) Buchkatalog

Excerpt from Ein Jahrhundert Französischer MalereiZunächst ist man Zeuge eines grossen Sterbens. Im ersten Zimmer sind die alten Herren Vereinigt, die als Phantome eines versunkenen Zeitalters in das neue Jahrhundert herüberlebten, so wie heute die Kaiserin Eugenie gleichsam als Spirit unter den Lebenden weilt. In vielen Werken klingt überhaupt nur das Rokoko aus. Graziös und fein, von aristokratischer Noblesse, bezeichnen sie ein Ende, keinen Anfang. Frau vigée-lebrun malt die neue Gesellschaft noch mit derselben Distinktion wie vorher die des Ancien Régime. Bürgerinnen haben die Be wegungen der grossen Dame. Klardenkende Frauen träumen wie in den Tagen der Marie Antoinette noch von einem theokri tischen Zeitalter. Greuze bleibt der moralisch-unmoralische schüler_diderots, lasst junge Mädchen in pikantem Negligee am Bette ihr Morgengebet verrichten oder giebt antiken Seeneh, wie sie in den letzten Jahren der Marie Antoinette beliebt wurden, einen tugendhaft-perversen Hautgout. Hubert Robert nennt ein Bild Die Ankunft der Fischer und stellt in einem andern biwakierende republikanische Truppen dar. Doch in Wahrheit ist das eine nur ein Stück Ruinensentimentalität, das andere eine Variante van der Meulens. Fragonard vergisst die rosigen -fata morgana-gestalten seiner Jugend nicht, lässt junge Damen, rosengeschmückt, die Guitarre spielen, träumt in dem Bilde Das Maleratelier sich in die Jahre zurück, als seine stille Werkstatt der Sammelpunkt der pariser Lebewelt war, all jener zierlichen Balletteusen, die nun brotlose alte Damen ge worden waren, und jener galanten Marquis, die längst ihre Verbeugung vor der Guillotine gemacht hatten. Mlle. Gérard.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.