Freiwillige Transparenz - notfalls per Gesetz Buchkatalog

Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: keine, , Sprache: Deutsch, Abstract: A spectre is haunting Germany - the spectre of corporate governance. Seit in den frühen 90er Jahren die Öffnung des deutschen Binnenmarktes gen Westen - gen Europa und die USA - begann, wird ein Schlagwort in der deutschen Wirtschaft immer populärer. Das Schlagwort der "Corporate Governance". In einer mittlerweile fast 15 Jahre währenden Entwicklung - durch zahlreiche spektakuläre internationale Wirtschaftsskandale befördert - manifestierte sich ein Credo, das heute ganz herrschend jede wirtschaftliche Erwägung beeinflusst. Transparenz heißt das Credo. Gute Corporate Governance kommt in der Transparenz zum Ausdruck. Nicht nur darin, doch ganz entscheidend darin. Transparenz zum Schutz der Anleger, Transparenz zur Kontrolle der Organe, Transparenz zur Forcierung des Wettbewerbs. Und nun - schlussendlich - Transparenz zum Selbstzweck? Nach derzeit geltendem Recht sind die dem Vorstand gewährten Bezüge im Anhang zum Jahres- (§ 285 S. 1 Nr. 9a HGB) bzw. Konzernabschluss (§ 314 I 1 Nr. 6a HGB) insgesamt auszuweisen. Dies kann unterbleiben (§ 286 IV HGB), wenn sich hierdurch die Bezüge eines einzelnen Vorstandsmitgliedes ermitteln ließen. Mithin ist - nach bislang geltendem Recht - ein Einzelausweis der Bezüge weder vorgesehen noch beabsichtigt. Das hat sich mit dem VorstOG geändert. Mit den Ansätzen, die zur individualisierten Zwangsoffenlegung von Vorstandsgehältern führten (hierzu II.), mit deren heftiger Kritik sowie der Berechtigung dieser Kritik aus Sicht des Verf. (dazu III.) befasst sich dieser Aufsatz.