Jugendwerkhöfe in der DDR

Jugendwerkhöfe (JWH) waren Spezialheime für schwererziehbare und kriminelle Jugendliche in der DDR. Als Sondereinrichtungen gehörten sie zum "System der Spezialheime der Jugendhilfe".Unter der Prämisse der Form- und Planbarkeit des Menschen sollte im JWH mittels politisch-ideologischer, Kollektiv- und Arbeitserziehung "der neue Mensch" erschaffen werden. Ein Hauptaugenmerk wurde dabei auf die Entwicklung der Jugend zu "sozialistischen Persönlichkeiten" gerichtet. Der Alltag im JWH war straff organisiert und durch militärischem Drill, tägliche Appelle sowie einem ausgeklügelten System aus Lob und Strafe gekennzeichnet.Eine Besonderheit im System der Spezialheime der Jugendhilfe bildete der einzig geschlossene JWH in Torgau, der als strafvollzugsähnliche Disziplinierungseinrichtung direkt dem Ministerium für Volksbildung und damit der "Genossin Minister für Volksbildung", Margot Honecker, unterstellt war. Als eine Art sozialistisches "Boot Camp" für unangepasste, verhaltensauffällige und straffällig gewordene DDR-Teenager stand "Torgau" für Angst, Drill und Strafe und kann rückblickend als Symbol für einen inhumanen Umgang mit "sozial auffälligen" Jugendlichen in der DDR bezeichnet werden.

53,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783836686174
Produkttyp Buch
Preis 53,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Krausz, Daniel
Verlag Diplomica Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20100426
Seitenangabe 120
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben