Kritische Gesellschaftstheorie und Positivismus

Solange die kritische Theorie sich noch als das Selbstbewußtsein eines historischen Prozesses und eines revolutionären Kampfes zugleich begriff, mußte der innerakademische Vorwurf der »Unwissenschaftlichkeit« sie nicht irritierten. Seitdem sie aber nicht nur im Kontext der etablierten Wissenschaften, sondern auch in dem der Politik in die Isolierung geraten ist, und seitdem die postulierte Einheit von Theorie und Praxis zumindest im klassischen Bezugsfeld der kritischen Theorie, den hochindustrialisierten Staaten des Ostens und Westens, sich als Illusion erwiesen hat, kann sie nur noch im Zuge einer durchgreifenden selbstkritischen Revision die verlorengegangene Einheit wiederherzustellen versuchen. Hieraus ergibt sich die von Wellmer untersuchte Frage, wieweit die kritische Theorie ihren Anspruch aufrechterhalten kann, als Theorie der Gesellschaft zugleich Kritik der Gesellschaft und Selbstbewußtsein kritischer Praxis zu sein.

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