Luc Dardenne

»Sich von allen Bildern [...] befreien«, um neue und sehr einfache Bilder zu finden - so könnte man das Credo der Brüder Dardenne fassen, wenn die beiden, die vom Dokumentarfilm kommen, sich an ein neues Spielfilmprojekt machen. Ausgangspunkt ist stets ein gesellschaftlich relevanter Konflikt, mitunter eine Zeitungsnotiz aus der Rubrik Vermischtes. Die Brüder entwickeln in langen Diskussionen daraus einen >filmischen Stoff< und ein Drehbuch. Im Verlauf der Dreharbeiten, die eine intensive Zusammenarbeit mit den Schauspielern darstellen, wird kaum etwas hinzugefügt, sondern hauptsächlich entschlackt: Gegenstände aus dem Bild entfernt, Sätze und Passagen aus dem Drehbuch gestrichen, Gesten reduziert. Ziel ist, zu einer Wahrheit der Bilder und des Schauspielens zu gelangen, die nicht von vornherein verstellt ist durch klischierte Vorstellungen von etwas und so andere als bereits bekannte Antworten auf etwas liefern kann. Der industriellen Verfertigung von Spielfilmen wird mit radikaler Einfachheit der Mittel, mit der Arbeit an Originalschauplätzen und einem gewissen »Brutismus« im Umgang mit Licht, Ton und Kamera begegnet. Die vorliegenden Tagebücher von Luc Dardenne sind Notate, die nicht die Drehs der beiden Brüder dokumentieren, sondern die Arbeit an ihren Filmen in anderen Filmen und Beo­b­ach­tun­gen aus Literatur und Philosophie spiegeln und re­flek- ­­tie­ren.

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Artikelnummer 9783947238453
Produkttyp Buch
Preis 35,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Seibert, Marcus
Verlag Vorwerk 8, Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20240119
Seitenangabe 176
Sprache ger
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