Manets neue Kleider

Die Bedeutung des Malers Édouard Manet (1832-1883) als Wegbereiter der klassischen Moderne entwickelt sich vor allem über drei seiner Hauptwerke: die "Olympia", das "Frühstück im Grünen" und die "Bar in den Folies-Bergère". Mit ihrer neuen Malweise und ihren gewagten Sujets schockierten sie die bürgerliche Öffentlichkeit und forderten Künstlerkollegen von Beginn an zu Bearbeitungen seiner Gemälde heraus. Schon Manet selbst hatte eine fast parasitäre Beziehung zur Malerei der Tradition, indem er immer wieder auf Werke der alten Meister zurückgriff und dabei großstädtische Modernitätserfahrungen wie Entfremdung oder Einsamkeit künstlerisch verarbeitete. Heute wird der französische Maler zum Kronzeugen subkultureller Befragungen, in denen sich die voyeuristische und fetischistische Signatur unseres Zeitalters öffnet. Die aus der künstlerischen Rezeption hervorgegangenen Werke bilden inzwischen einen Hauptstrang der Moderne, der bis in die Gegenwartskunst des 21. Jahrhunderts reicht und längst nicht abgeschlossen ist. In dieser Studie wird er erstmals umfassend beschrieben und analysiert. Neben Gemälden werden dabei auch Skulpturen, Fotografien, Karikaturen, Videokunst, Performances und Formen der Populärkultur wie die Werbung oder Plattencover in den Blick genommen. Die Liste der untersuchten Künstler reicht u. a. von Max Ernst und Francis Bacon über Frank Stella und Gerhard Richter bis hin zu Jeff Koons, Gabriel Abrantes oder Wafaa Bilal.

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