Max Klinger als Poet (Classic Reprint)

Excerpt from Max Klinger als Poet Unser Volk hat eine Schaubühne, auf der Du spielen sehen kannst tagaus, tagein zu jeder Stunde und nichts als lautere Poesie. Jetzt ldyllenheiterkeit, wenn die Hirtenflöte Hüpftänze und Schlingreihen über die Wiesen pfeift, während noch Satyr und Nymphe im Röhricht ganz nah bei der Menschheitsjugend sind, vom Rosenstrauche am Waldrain Eros, der lockere Lockenkopf, dreinschelmt und aus Silberwölkchen sogar Frau Aphrodite höchstselbst, die schlanke, herüberäugelt Dann fällt der Vorhang. Hebt er sich, ist ein düsteres Spiel aus grausiger Gegenwart da, mit Stücken, die aus dem Großstadtleibe der Straßen, Gassen, Gossen als blutendes Leben geschnitten sind und noch zucken, bis der Tod das Bahrtuch über sie wirft. Wieder ein Zwischenakt und wieder ein Aufgehn. Nun erblicken wir Gesichte, die jenseit und oberseit aller Grüfte spielen, Gesichte, wie sie das , , Und doch!" des Emporgereckten erkennt dort droben, wo die großen Sonnen der Gedanken leuchten. So wandelt sich's immer, immer wieder. Aber Einer nur hat alles gedichtet, was da spielt. Und wie ein Träumer in allen Gestalten steckt, von denen er träumt, so steckt der Eine auch noch in allen seinen Schauspielern selber und allein: Herr Griffelkunst-Bühnendirektor Max Klinger. Wie kommt es, daß solcher Wunderbühne nicht ein gewaltig groß Publikum zuläuft? Die Hunderttausende von Seelen, in denen der heilige Auftrieb drängt, warum strömen sie denn nicht zu Klinger? Zwischen Theater und Publikum vermittelt die Kritik, bei dieser Art von Bühnen jedoch spricht gerade die Kritik, die etwas auf sich hält, fast immer ausschließlich von der Schaustellung als solcher und nicht vom dramatischen Gedicht. Weg mit der Vergleicherei: die Kritik spricht vom , , Künstlerischen", und unter Künstlerischem versteht sie die lnstrumentation. Der Herr Verfasser aber macht's gerade so. Und das ist höchst natürlich, eben weil er kein Macher ist, der sich die Ideen wie Requisiten und Kostüme aus den Schränken zusammensuchen muß. 1st er ein Schöpfer, so sind ihm die Gesichte ja immer schon da, wenn er sie braucht. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

19,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9781332631384
Produkttyp Buch
Preis 19,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Avenarius, Ferdinand
Verlag Forgotten Books
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2017
Seitenangabe 162
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben