Rassenbilder aus der Vergangenheit

Die Vermessung von Kunstwerken gehörte zu den wichtigsten Methoden der »Rassenwissenschaften« In der rassistischen Bildpropaganda völkischer und nationalsozialistischer Ideologen fallen die vielen Abbildungen von antiken Kunstwerken auf. Nicht nur griechische Götter- und Heroenstatuen, sondern auch Reliefs und Malereien aus Ägypten und dem Alten Orient wurden anthropometrisch vermessen und mit Fotografien moderner Populationen in Beziehung gesetzt. Dabei galten die ägyptischen Bildwerke in dieser Hinsicht als besonders authentisch, präzise und verlässlich. Doch hier handelte es sich keineswegs nur um einen pseudowissenschaftlichen Irrweg des völkischen Rassismus. Die anthropologische Lektüre antiker Bildwerke seit dem späten 18. Jahrhundert war eine etablierte Praxis sowohl in den Rassen- als auch in den Kunst- und Altertumswissenschaften. Auf diese Weise schien es nicht nur möglich, kollektive historische Akteure (»Völker«) anthropologisch zu klassifizieren, sondern auch die Konstanz anthropologischer Typen durch die Zeit hindurch aufzuzeigen und die angebliche wissenschaftliche Legitimität des Rassenkonzepts zu untermauen. Felix Wiedemann untersucht Aufkommen und Verschwinden dieser Methode vor dem Hintergrund ihres politischen, kulturellen und epistemischen Kontextes.

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Artikelnummer 9783835356429
Produkttyp Buch
Preis 59,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Fester Einband
Meldetext Noch nicht erschienen, Mai 2024
Autor Wiedemann, Felix
Verlag Wallstein Verlag GmbH
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20240502
Seitenangabe 432
Sprache ger
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