Wilhelm Kaulbachs "Narrenhaus"

Zu Lebzeiten galt Wilhelm Kaulbach (1805-1874) als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter monumentaler Historienmalerei. Das "Narrenhaus" (um 1830), die Zeichnung von Wilhelm Kaulbach, die sich die vorliegende Arbeit zum Thema gemacht hat, scheint mit den Allegorien und Historien, die seinen Ruhm als Maler begründeten, unvereinbar - zentrales Motiv sind tatsächlich Narren, also psychisch kranke Menschen. Dennoch sollte dieses Blatt nicht als ein in jugendlichem Leichtsinn angefertigtes und damit zu vernachlässigendes Frühwerk abgetan werden. Denn gerade der Wahnsinn erweist sich als geeignetes Forschungsobjekt einer interdisziplinär ausgerichteten Kunstwissenschaft. Aufgrund der Schwierigkeit, wenn nicht gar der Unmöglichkeit, wahnsinniges Verhalten präzise zu definieren, wird Wahnsinn zur Interpretationssache. So spiegelt das, was als wahnsinnig angesehen wird, die Anschauungen des Interpretierenden. Das Bild des Wahnsinns, wie es im "Narrenhaus" zur Geltung kommt, liefert daher wichtige Hinweise zum Verständnis einer sowohl in ästhetischen als auch in medizinischen Belangen gespaltenen Epoche zwischen Moderne und Tradition.

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Artikelnummer 9783639094022
Produkttyp Buch
Preis 82,00 CHF
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Waldvogel, Miriam
Verlag VDM Verlag Dr. Müller e.K.
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Erscheinungsjahr 2013
Seitenangabe 144
Sprache ger
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